Willkommen

volpriehausen_pelleHerzlich willkommen und Glück auf bei den Stippmelkern und Salzbergleuten in Volpriehausen im Solling

Wir freuen uns, dass Sie uns auf unserer Internetseite besuchen, und hoffen, dass  wir  Ihnen allerlei Interessantes und Wissenswertes über unser Dorf erzählen und zeigen können.

Zuerst möchten wir mit Ihnen einen nicht  ganz alltäglichen, hoffentlich unterhaltsamen Bummel in Versen durch die 750 – jährige Geschichte unseres Dorfes  machen.

750 Jahre , das ist doch  kaum zu glauben,
Den Schlaf tat’s mir des öfteren  rauben,
Soll unser Dorf nun  tatsächlich erst sein.
`ne böse Behauptung, das ist gemein!
Nein, schon vor über dreitausend Jahren
War der Bollert bereits stark befahren.
Mammuts, Elche und auch viele  Bären
Wollten den Ahnen  nie Vorfahrt  gewähren.
Deshalb  machten aus Stein sie sich Waffen,
Die Ur- Volpriehäuser, noch halbe Aff’n.
Sie sammelten Beeren und sie jagten,
Sobald Hunger und auch Durst sie plagten.

Bald verschwanden die Sippen und Horden.
Sie zogen nach Osten und auch Norden.
Franken, Sachsen durchstreiften die Wälder.
Hart kämpften um Macht sie und um Felder.
Der Franken Kaiser behielt die Oberhand
Und gewann die Macht in unserem Land.
Der Bischof in Mainz war froh  darüber,
Der Kaiser gab ihm viel Land herüber.
Auch wir kamen so in des Bischofs Schoß.
Niemand weiß heute noch, wann war das bloß.
Mainz gab in Pacht das Dorf als Ortsvogtei,
Machte jährlich tollen  Reibach dabei.
Die von Lutterberg gaben’s Dorf zurück.
Dabei hatten wir wirklich großes Glück,
Dass ein Mönch ne Urkund` hat geschrieben.
Sonst wär’s nicht in Erinn’rung geblieben.

Der Braunschweiger Kammerherr von Roden
Erhielt  den Zehnt von Bächen und Boden
Als Dank vom Herzog für edle Taten.
Doch die Bauern im Dorf in ihren Katen ,
Sie mussten arbeiten mit all ihrer Kraft,
Bis endlich für sie der Zehnt war geschafft.
Einhundertfünfzig Jahre ist es her,
Dass  mit einigen tausend  Talern schwer
Der Zehnt endlich wurd’ vom Dorf genommen.

Im Pfarrhaus bei Jeeps ging’s öfter hoch  her,
Der Brannteweinkrug war immer schnell leer.
Herr Pastor spielte oft falsch beim Tarok.
Beim Pferdehandel gab’s so manchen Schock,
Wenn der Pastor das Geld schnell wegkramte
Und die Mähre auf dem Heimweg lahmte.
Besonders Frau Pastor tat allen  leid,
Stieß ihr Mann sie auf’n Mist im schönsten Kleid.
Die Gemeinde war’s leid und schrieb: „Bitte,
Nehmt diesen Pastor aus uns’rer Mitte!“
Doch die Bitte verhallte ungehört.
Jeep lebte hier noch  lange unbeschwert.

Nach 1800 herrschte hier große Not.
Man war froh um jedes Stückchen Brot.
In Sauermilch gestippt, gab’s allen Kraft.
Und hat den Namen „Stippmelkers“ verschafft.

Unsere alte Kirche war sehr klein,
Gebaut  im Mittelalter, ganz aus Stein.
Ihre Mauern war’ n schon ganz schief und  krumm.
Der Friedhof lag früher um sie  herum.
Bald kamen die Gremien zum Beschluss,
Dass man eine neue Kirche bau`n muss.
Aus Balken, Lehm und sandigem Gestein,
Sie zu bauen, kamen alle überein.
Im Dorf ist sie das schönste Gebäude
Stets der Einwohner und Gäste Freude.

Höfe verfielen und wurden geteilt.
Wunden entstanden, die nicht mehr verheilt.
Überall Scharen von armen Kindern.
Der Staat unfähig, die Not zu lindern .
Da öffnete Lehrer Geyer sein Haus,
Machte ein Heim zu ihrer Rettung daraus.
Sie lernten rechnen, schreiben und lesen,
Weben, umgeh’n  mit Sense und Besen.

Und dann gab es noch Herrn Harriehausen
Aus Bollertsmühle bei Volpriehausen.
Als der Wald am Thieberg stand zum Verkauf,
Da nahmen die Dinge schnell ihren Lauf.
Eigentlich wollt’ ihn die Gemeinde kauf’n,
Harriehausen warf die Pläne über’n Hauf’n.
Ganz früh ließ er die Pferde anspannen,
Und trickste  aus vom Rate die Mannen.
Er hatte den Berg schon für sich gekauft,
Ehe sich der Rat  zusammengerauft.

Beschwerlich war’n lange Wege zu Fuß.
Sie brachten vielen so manchen Verdruss.
1874 fing man  dann an
Mit dem Bau der Sollinger Eisenbahn.
Junge Arbeiter aus vielen Ländern
Bauten an des Sollingwaldes Rändern
Steile Dämme, eindrucksvolle Brücken.
Voller Bewunderung und Entzücken
Stehen wir heute immer noch davor
Und stimmen laut vernehmlich an im Chor.
Schließt doch uns’re Sollingbahn -Strecke nie,
Die einst so wichtig für die Industrie!

Der Bahnhof wurd’ ein besonderer Ort.
Man brachte von dort viele Güter  fort.
Von Delliehausen  Braunkohle und Sand
Kamen mit der Seilbahn über das Land.
Briketts wurden in der Fabrik gemacht,
Bevor sie dann mit der Bahn  weggebracht.
Für den Straßenbau Schotter und Steine
Kamen von der Bramburg, große und kleine
Über den Rothenberg in Loren hierher,
Voll beladen und auch entsprechend schwer.

Die Pastoren gingen  immer mit der Zeit
Und waren durchaus zu Späßen bereit.
Herr Pastor Engel, noch vielen bekannt,
Hielt gerne ein Skatblatt in seiner Hand.
Er machte gern Trumpf und ein gutes Spiel
Und riskierte dabei  manchmal sehr viel.
Allerdings störte es ihn meistens sehr,
Die Skatbrüder kam’n nie zur Kirche her.
„Ich predige über Skat, hier ist mein Wort!“
Damit lockte er sie  zum Kirchenort.
„Trumpf, Trumpf ist das Wort Gottes!“, sprach er dann.
Seine Skatbrüder sah’n sich  betroff’n an.

Was bis dahin wirklich kein Mensch wusste,
Nämlich dass Teile des Salzmeers Kruste
Unter des Dorfes  Sandstein  gelegen,
Tat bald alle  Gemüter bewegen.
In kaum drei Jahr’n wurde niedergebracht
Zur Salzgewinnung ein ganz tiefer Schacht.
Schon nach kurzer Zeit folgte ein zweiter.
Die Wirtschaft im Dorfe blühte weiter.
Mangel an Salz gab’s nun, im Dorfe nie,
Weder für Menschen, Pflanzen noch fürs Vieh.
Im Sommer des Jahres eins-neun-drei-acht
Wurde dann mit dem Bergbau Schluss gemacht.
Die Wehrmacht zog danach ins  Bergwerk  ein,
Sprengte Kammern ins Salz – groß und auch klein.
Munition für den Krieg wurd’ hier gemacht,
Millionen Menschen damit umgebracht.
Bald nach des unsel’gen Krieges Ende
Explodierten des Bergwerkes Wände.
Untertage ein Tosen und  Beben
Musst’n die Menschen  zwei Tage erleben.

Nach dem Kriege herrschte hier große Not.
Flüchtlinge kamen ohne Heim und Brot.
Sie suchten als Bleibe nur ein Zimmer.
Doch sie fanden es im Dorf nicht immer.
Neue, kleine Betriebe entstanden,
In denen sehr viele Arbeit fanden.
Allmählich blühte das Dorf wieder auf.
Viele Leute zogen hierher zu Hauf.

600 Arbeitsplätze stand`n bereit
Bei Buder und Spänex ganz lange Zeit.
Von Liebhabern überall auf der Welt
Wurde das Buder Kristallglas bestellt.
Unerwartet kam die große Wende,
Als für beide Firmen kam das Ende.
Viele Jüngere verließen den Ort.
Sie suchten nach Arbeit. Das zog sie fort.
Die Uhr ging weiter in uns’rem Falle.
Mit Arbeit tat sich nichts –  das wiss`n alle.

Für alle, die sich lieber etwas ernsthafter und ausführlicher mit unserer Ortsgeschichte beschäftigen wollen, haben wir natürlich auch eine Prosafassung im Angebot. Sie brauchen nur weiterzublättern…